Der neue Berliner Flughafen konnte in den letzten Monaten nicht viele positive Nachrichten vorweisen. Gravierende Baumängel, Bauverzögerungen und immer neue und spätere Eröffnungstermine kennzeichneten das Bild. Jetzt gibt es gute Neuigkeiten. Ab Anfang August startet der Frachtverkehr auf dem Flughafen Berlin-Brandenburg.
Quellenangabe: Alexander Obst / Marion Schmieding, Flughafen Berlin Brandenburg GmbH
BER Cargo Center eingeweiht
Den Startschuss bildete die feierliche Einweihung des BER Cargo Centers am 3. Juli 2013. Betreiber ist die ACC Air Cargo Center GmbH, eine Tochter des Immobilienkonzerns Dietz AG. Das neue Frachtzentrum erstreckt sich in zentraler Lage auf dem Flughafengelände auf einem Areal von 3,3 Hektar Fläche. Es umfasst zunächst 12.000 Quadratmeter Hallen und 7.000 Quadratmeter Bürofläche. Zum Abfertigungsbereich für Luftfracht gehört u.a. auch ein Kühlzentrum mit zwei Temperaturzonen. Das Konzept des Frachtzentrums ist modular aufgebaut. Das jetzt eingeweihte BER Cargo Center stellt nur die erste Ausbaustufe dar und soll entsprechend dem Luftfracht-Aufkommen schrittweise erweitert werden. In der ersten Stufe ist es zunächst auf 100.000 Tonnen Luftfracht im Jahr ausgelegt.
Teil des Beschleunigungsprogramms SPRINT
Der Luftfracht-Betrieb am Flughafen BER beginnt am 1. August. Dieser Inbetriebnahme-Termin fügt sich in das SPRINT-Konzept des Flughafen-Geschäftsführers Hartmut Mehdorn ein. Das Beschleunigungsprogramm sieht eine schnellstmögliche Eröffnung der schon funktionsfähigen Flughafenteile vor dem offiziellen Eröffnungstermin vor. Das BER Cargo Center bildet einen wichtigen ersten Schritt.
Einige Firmen sind bereits im BER Cargo Center tätig. Dazu gehören die WISAG Cargo Service Berlin-Brandenburg als Frachtabfertiger, die Spedition Müller & Partner sowie der Frachtverkauf der Qatar Airways. Die Verlegung für die Frachtabfertigung zuständigen Behörden (Zoll und weitere Kontrolleinrichtungen) erfolgt kurzfristig. Als weiterer Frachtabfertiger soll künftig die Swissport Cargo Service fungieren.
Start am 1. August
Ab dem 1. August wird die Frachtabfertigung der beiden Express-Logistiker UPS und Fedex sowie der am Flughafen Berlin-Schönefeld anfallenden Beiladungen über das BER Cargo Center abgewickelt. Ab September soll auch die Abfertigung der Luftfracht in Berlin-Tegel entlastet werden. Diese stößt angesichts des rasant gewachsenen Luftfrachtaufkommens bereits seit einiger Zeit an Kapazitätsgrenzen. Aufgrund der räumlichen Gegebenheiten in Tegel waren hier zusätzliche Kapazitätserweiterungen nicht mehr realisierbar. Die Verbindung von Lkw-Transporten und Luftfrachtabwicklung nimmt bei der Übernahme des Frachtaufkommens der beiden anderen Berliner Flughäfen einen großen Stellenwert ein.
Luftfracht wächst dynamisch
Das BER Cargo Center fügt sich nahtlos in die Positionierung des neuen Berliner Flughafens als internationaler Luftverkehrsknotenpunkt ein. Neben dem Passagierverkehr soll dabei auch die Luftfracht eine wichtige Rolle einnehmen. Bereits in den vergangenen Jahren konnte das Luftfrachtvolumen zum Teil zweistellige Wachstumsraten erzielen. Im vergangenen Jahr wurden in Tegel und Schönefeld bereits 76.000 Tonnen Luftfracht abgewickelt. Im ersten Halbjahr 2013 wuchs das Volumen nochmals um fast vier Prozent. Hauptwachstumsfaktor waren dabei die Beiladungen auf wichtigen Interkontinentalstrecken – insbesondere von airberlin. Rund die Hälfte der Frachtzuladungen entfällt heute auf Langstreckenflüge.
Wichtiger Teil der Basisinfrastruktur
Das BER Cargo Center soll ein Garant für moderne, effiziente und sicher Abfertigungsprozesse bei der Luftfracht sein. Mit seiner verkehrsgünstigen Lage zu wichtigen Verbindungswegen in mittel- und osteuropäische Ballungsregionen bietet das Cargo Center hervorragende Wachstumsperspektiven. Das neue Frachtzentrum ist außerdem ein wichtiger Baustein bei der Schaffung der Basisinfrastruktur, die auch für den erfolgreichen Passagierbetrieb erforderlich ist.