Russland prüft eine Antwort auf die jüngsten Sanktionen des Westens im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise. Zwar gibt es dazu bisher keine offizielle Stellungnahme der russischen Regierung, doch nach Medienberichten, die sich auf Insider aus russischen Ministerien berufen, wird an Gegen-Sanktionen gearbeitet. Im Mittelpunkt der Überlegungen steht dabei offenbar die Transsibirien-Route für den Flugverkehr.
Frachtraten und Flugzeiten könnten steigen
Die Route ist für den Luftfracht- und den Passagier-Flugverkehr zwischen Europa und Asien von großer Bedeutung. Die Entfernung zwischen europäischen Airports und Flughäfen in Fernost wird dadurch um gut 4.000 Kilometer verkürzt. Eine Sperrung der Route für europäische Airlines würde zweifelsohne die Frachtraten für Transporte von und nach Asien in die Höhe treiben. Außerdem würden die Flugzeiten deutlich länger. Asiatische Airlines, die nicht berührt sind, könnten sich über zusätzliche Nachfrage freuen. Bereits während des Kalten Krieges war die Transsibirien-Route für westliche Fluggesellschaften gesperrt. Stattdessen wurden Routen über den Persischen Golf oder über den Polarkreis und den Flughafen Anchorage in Alaska gewählt. Darauf müssten betroffene Airlines jetzt wieder zurückgreifen.
Auch Russland würde geschädigt
Ob es tatsächlich zu den Gegen-Sanktionen kommt, bleibt abzuwarten. Denn auch die russische Seite wäre hiervon negativ betroffen. Die staatliche Fluggesellschaft Aeroflot müsste dann auf 300 Mio. Dollar Überfluggebühren europäischer Airlines verzichten. Aeroflot ist schon jetzt durch die Sanktionen geschädigt, die erst kürzlich eröffnete Billigflug-Tochter Dobriolot musste ihren Flugbetrieb aufgrund der westlichen Maßnahmen einstellen.